250 Jahre Pfarrkirche St. Peter und Paul, Wallendorf
Die Geschichte der Pfarrei Wallendorf
(Bearbeitet von Klemens Faust)
Unsere Pfarrkirche feierte im Jahr 1998 ihren 250. Geburtstag. Sie wurde im Jahre 1748 erbaut und den heiligen Aposteln Petrus und Paulus und an zweiter Stelle der heiligen Barbara geweiht.
Der Ort Wallendorf ist jedoch viel älter. In einer im Jahre 1136 ausgestellten Stiftungsurkunde des Bischofs Albero von Basel, Rektor der Kirche zu Prüm,wird Wallendorf noch Walcherestorf genannt.
1277 erscheint jedoch schon der Name Wallendorf.
Gemälde von Monika Valentin (Wallendorf)
Allerdings nennt die Taxa generalis von 1330 den Ort noch Walldorf oder Waildorff.
Über die weitere Entwicklung Wallendorfs und der Pfarrei erfahren wir in den nächsten Jahrhunderten nicht sehr viel.
So soll die Kirche von Wallendorf Filiale der nicht mehr vorhandenen Pfarrkirche St. Michael bei Beaufort gewesen sein. Im 14. Jahrhundert gehörte der Ort und dessen Kirche zum Landkapitel Mersch und hieß Waildorf.
Nach einem Visitationsprotokoll von 1570 hatte Wallendorf, das hier Waildorff genannt wird, eine Pfarrkirche.
Diese war der allerseligsten Jungfrau geweiht. Die Pfarrei Wallendorf zählte damals 150 Kommunionen.
Sie besaß 3 Altäre, 3 Kelche und 1 Monstranz.
Das Verleihungsrecht besaßen der Herr von Palandt in Sirck und der Junker in Moirsdorff. Der Junker Koib von Bidburgh, die Gissenich und die Äbtissin von Echernach bezogen eine Hälfte des Zehnten.
Die andere Hälfte stand dem Pfarrer, der Archidiakon s. Petri zu Trier, Reiner Paland, zu. Dieser überließ seinen Anteil einem zur Seelsorge angestellten Kaplan, von welchem er 25 Goldgulden und ein Schwein als Pension erhielt.
Zur Pfarrei Wallendorf gehörte die Filialen Byßdorff , Ameldingen, Heißdorff und Dillen (Dillingen).
Die beiden Kapellen zu Hoesdorf und Dillingen gehören jetzt zum Bistum Luxemburg.
Im 18. Jahrhundert zeigte sich Wallendorf als ein stattliches Dorf. Die Zahl der Kommunionen betrug 1738 schon 307, 1772 sogar schon 430.
Die Einwohnerzahl selbst wird sicherlich viel höher gewesen sein. Das Pfarrwittum bestand damals in 13 Morgen Land, 2 Gärten u. einem Ackerfeld. In früheren Zeiten war dieses sogar mit Rebstöcken bepflanzt, was für das milde Klima Wallendorfs spricht.
Unsere Kirche wurde – wie schon oben erwähnt – im Jahre 1748 als einschiffiger Bruchsteinbau mit dreiseitigem Chorschluss und Westturm errichtet.
Im Lichten ist das Kirchenschiff 8m breit und 19,90 m lang, gewölbt mit leicht spitzbogiger Tonne und Stichkappen.
Den Eingang bildet die Turmhalle des viergeschossigen Turmes, der durch einen Anbau auf der Nordseite begehbar gemacht ist.
Die Gebäudeecken sind regelmäßig gequadert. Der Bau ist schlicht geputzt, und der Turm mit einer achtseitigen Schieferpyramide abgeschlossen.
Der Hochaltar ist ein Geschenk des luxemburgischen Rates Ignaz von Feltz und seiner Frau Maria Elisabeth von Mayen. Deutlich ist das Ehewappen des Freiherrn von Feltz auf der Spitze des Altars zu erkennen. Das Ehepaar hatte bereits im Jahre 1744 das Patronat der Kirche zu Wallendorf erworben.
Dieser Hochaltar ist ein großer Säulenaltar aus Holz. Die große und hohe Mittelnische zeigt die Himmelfahrt Mariens. Die Darstellung entstand allerdings erst um 1940. Die Herz-Jesu-Figur, die vorher in der Nische ihren Platz hatte, war ins Pfarrhaus gebracht worden und verbrannte, als das Pfarrhaus durch Kriegseinwirkung zerstört wurde.
Rechts und links des Hauptaltars stehen die Schutzpatrone unserer Kirche Petrus und Paulus. Den Altarraum vervollständigen zwei sehr schöne Seitenaltäre. Auf der linken Seite befindet sich der Mutter-Gottes-Altar. Ihr zur Seite stehen die Heiligen Philippus und der Elegius.
Wie schon oben erwähnt, ist unsere Pfarrkirche an zweiter Stelle der hl. Barbara geweiht. Der rechte Seitenaltar zeigt die Heilige, flankiert von den Heiligen Rochus und Matthias.