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Beiträge von Bürgern

Grenzschließungen

Bernhard Arens

Reitacker 41
48249 Dülmen

Redaktion  LW
Leserbrief  –  LW, 18.04. 2020,  „Deutsche Polizei öffnet Grenzübergang Remich“, Steve Remesch

Grenzschließung ein Affront – Öffnung ist das Gebot der Stunde

Ohne Zweifel, die Corona-Pandemie stellt uns auf harte Proben. Und alle verantwortlichen Politiker/innen haben schwere Entscheidungen zu treffen – vor allem auch zu Kontaktverboten.
Die Grenzschließungen nach Luxemburg  – an der Mosel, an der Sauer und Our, sowie in Wallendorf an Sauer und Our – sind nicht nur eine unzumutbare Belastung für die ausgegrenzten Ortsbewohner/innen, sondern sie sind auch  ein Affront gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern auf der luxemburgischen Seite.
Die nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges wieder aufgebaute gute Nachbarschaft wird durch die Grenzschließung beschämend beschädigt; denn auch in Luxemburg gelten wie in  Deutschland Gesundheit schützende Kontaktverbote. Und dort wie hier halten sich die Menschen verantwortungsvoll daran.
In Wallendorf ist nicht nur die Brücke über die Sauer verbarrikadiert, sondern auch die Brücke über die Our ist geschlossen, die vorwiegend dem landwirtschaftlichen Verkehr dient. Diese Schließung – geradezu absurd!
Weite Umwege werden den Menschen in Wallendorf  zugemutet, um  sich  den Lebensunterhalt zu besorgen, weil sie die Grenze vor Ort nicht mehr  passieren können.  Es gibt kein Geschäft im  Ort, und die Menschen  können den Arzt nicht besuchen oder Therapien in  Luxemburg wahrnehmen, ohne weite Umwege in  Kauf nehmen zu müssen.  Zumal die  Pendler, die täglich zur Arbeit nach Luxemburg fahren, sind stark von der Ausgrenzung betroffen.
Inzwischen ist die Grenze in  Bollendorf wieder geöffnet. Nicht mehr nachvollziehbar ist, dass die Grenzbarrikaden in Wallendorf  nicht weggeräumt wurden.
Das einzige Geschäft in Wallendorf, ein  Friseursalon, zu dessen  Kundenkreis vorwiegend Damen aus Luxemburg zählen, könnte wieder geöffnet  werden wie andere Geschäfte  in ganz Deutschland  auch. Wird gleiches Recht an  der Grenze in  Wallendorf  gelten, und werden dazu die Grenzsperren abgebaut?
Die gegenwärtige Situation  erinnert  makaber an die Zeit nach dem Krieg, als Wallendorf  über einen längeren Zeitraum wie abgeriegelt war. Pastor Schmitt erkämpfte damals – 1950 – die Passierbarkeit über die Grenze. (vgl. Vu gester bis haett – Chronik Wallendorf – Geschichte(n) erlebt und erzählt – S. 157ff)
Die Öffnung der Grenze nach Luxemburg  – in allen Grenzorten – ist das Gebot der Stunde!

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